- κήρ
- κήρ, κηρός, ἡ, (1) die Todesgöttinn, die Göttinn des Sterbens, bes. beim gewaltsamen Tode, die den Griechen schrecklich erscheint, während der Todesgott, Θάνατος, unter einem freundlichen Bilde dargestellt wird; Todesgeschick; sie erscheint mit der Ἔρις u. dem Κυδοιμός auf dem Schlachtfelde in blutgetränktem Gewande, die Verwundeten u. Sterbenden herumzerrend. Es ist dem, der gewaltsames Todes sterben soll, schon bei der Geburt eine eigene Κήρ zugeteilt, die ihn zur bestimmten Zeit ereilt; nur Achilles hat zwei Keren, Todesloose, zwischen denen ihm zu wählen gestattet war. Μυρίαι, denn es gibt unzählig viel Keren der einzelnen Menschen oder viel verschiedene Todesarten. Die einzelne Κήρ heißt μέλαινα, ὀλοή, κακή; auch Κῆρες ϑανάτοιο. Übh. Unglück u. Verderben; so das Verderben, das die Angel unter die Fische bringt. Es erscheinen die Keren als Rache- od. Strafgöttinnen. Später übh. Unglücksgöttinn. (2) als Appellativum, das Todesgeschick, der Tod; τὸ δέ τοι κὴρ εἴδεται εἶναι, das dünkt dir der Tod zu sein. Verderben; auch von der Krankheit des Philoktet; Schmach; auch in sittlicher Beziehung, Fehler, Unvollkommenheit
Wörterbuch altgriechisch-deutsch . 2010.